Zur Motivation kirchlichen Engagments, 178 Seiten, Saarbrücken 2018.
„Warum bei der Kirche arbeiten?“ – Der Reformeifer, so
scheint es, ist abgeklungen in den Kirchen. Auch das Sich-Ereifern über einen
tatsächlichen oder vermeintlichen Reformstress hat sich langsam gelegt. Nach jahrelangen
und weiter andauernden Struktur- Finanz- und Programmdebatten wendet sich die Aufmerksamkeit
in Gemeinden, Presbyterien und Synoden seit einigen Jahren mehr und mehr der
Frage zu, wer eigentlich auf lange
Sicht für die Kirche und ihren Auftrag einstehen soll und will. Das Gedränge
vor den theologischen Fakultäten hält sich in Grenzen. Im Pfarrberuf wie auch
im Bereich der bildenden und helfenden Berufe weht zunehmend der raue Wind der
Konkurrenz zwischen den Arbeit- und Dienstgebern auf dem Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer ist, gemessen am
vermuteten künftigen Bedarf, ernüchternd gering. Befürchtet wird ein großer
Pfarrermangel. Wer als Pfarrer oder Pfarrerin mit einer wachsenden Zahl von
Gemeindegliedern pro Pfarrstelle nicht allein auf weiter Flur stehen will, wird
sich Menschen an seiner Seite wünschen. Diese übernehmen mit ihm oder ihr
gemeinsam Verantwortung für die Verkündigung, Seelsorge, Bildung und Diakonie
der Christinnen und Christen. Womöglich könnte aus der Furcht vor drohendem
Pfarrermangel sogar die Erfahrung einer neuen Gestalt der Dienstgemeinschaft
Kirche werden. Christen sind schließlich aufgrund der Taufe gemeinsam Kirche,
berufen zum Gottesdienst im Alltag der Welt. Was könnte sie alle miteinander
dazu motivieren, bei der Kirche zu
arbeiten?